Starke Menschen

Daniels Dreiteiler über die interne oder externe Erfüllung der CM-Aufgabe geht, natürlich, von der heilen Welt aus:

[…] d.h. ein Community Manager sollte (im Idealfall) letztendlich die Verantwortung für alle operativen und strategischen Fragestellungen tragen, die rund um den Aufbau und Betrieb einer Online-Community anfallen.

In aller Regel wird sich der CM irgendwo bei Presse, Werbung, Marketing, Technik und Produktmanagement aufgehängt wiederfinden und zwischen diesen fünf Stühlen sitzen. Mindestens.

Ich z. B. sitze in Community Management-Projekten regelmäßig mit Fachabteilung, Presse, Produktmanagement (mein Linienboss), Recht, Werbung und Vertrieb am Tisch.

Aus Sicht der Abteilungen ist das auch gut so. Immerhin geht es ja um ihre ureigensten Kompetenzen, wenn ein CM auf einmal direkt mit den Kunden spricht.

Um noch einmal Daniel zu zitieren:

Ein festangesteller Community-Manager ist grundsätzlich auch nicht enger an das Unternehmen gebunden oder zuverlässiger, als z. B. ein Freiberufler es wäre. Letzten Endes kommt es m. E. viel mehr auf die Person an, die letztendlich das Community Management übernimmt und wie diese innerhalb der Organisation eingebunden wird.

Meine Wahrnehmung ist da eine andere. Ein Freier ist im Zweifel schnell weg. Eine gun for hire nimmt den lukrativsten Job, egal wann. Ein Fester hat da einfach mehr Hürden zu überwinden, allein aufgrund seines mind sets.

Andererseits stimmt es natürlich, dass die Aufhängung eine nicht ganz unwichtige Rolle spielt. Beispielsweise sitzt man in einem Großprojekt als Teil-PM neben zig anderen Teil-PMs — die sind allerdings ausnahmslos Abteilungs- oder Teamleiter. In der Linie hatte man da wenig zu melden. Und auch wenn das Unternehmen eine Matrixstruktur hat … Die Linienhäuptlinge holen sich natürlich gerne “Experten” für die schmutzige Arbeit — entscheiden wollen sie aber alleine.

Was rede ich. Die schiere Zahl der Managementfachbücher zeigt, worauf Daniel hinaus will. Ich würde gerne eine kleine Änderung vornehmen:

Letzten Endes kommt es auf die Personen an.

Und da wären wir bei der Communityguru-Tagline: Menschen wollen stark sein.

2 comments

  1. In der Theorie ist alles heil. :-) Letztendlich sollte das Optimum angestrebt werden, um wenigstens etwas annehmbares zu erreichen. Dass die Realität oft anderes aussieht, kenne ich aber auch nur zu gut.

    Etwas gestolpert bin ich über das Thema mind set. Ein Festangestellter mag per se etwas “träger” sein in Bezug auf seinen Wechselwillen, die Entwicklung geht meines Erachtens (notwendigerweise) aber in eine andere Richtung: Gerade die Community-Branche ist vergleichsweise kurzlebig und die Akteure passen sich eben an, unabhängig von der Form der Entlohnung (fest / frei).

    Deine Ergänzung “Letzten Endes kommt es auf die Personen an” unterschreibe ich gerne.

  2. OK, ich war nicht deutlich genug :-)

    Das Community-Fieber geht um, auch in “traditionelleren” Unternehmen. Wenn man da arbeitet, und nicht zur jungen Generation gehört, sieht das doch anders aus.

    Für uns ist es eine seltsame Vorstellung, 10+ Jahre im gleichen Unternehmen zu arbeiten. Und ja, wahrscheinlich werden wir das auch nicht tun.

    Aber das entscheidene sind doch die Gründe aus denen ein Fester wechselt. Und die sind meiner Meinung nach nicht mit denen vergleichbar, die einen Freien dazu bringen, einem Aufraggeber keine Rechnungen mehr zu schicken.

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