Das Netz nach Facebook

Das Hype-Cycle-Modell von Gartner dürfte euch ja bekannt sein. Ignoriert man das Beratungsgelaber, steckt in dieser Visualisierung der Adaption von Technologie eine Menge Wahrheit: Zunächst nutzen nur wenige Enthusiasten eine neue Technologie. Weltbeherrschungsvisionen führen zu völlig überzogenen Erwartungen, die an mangelndem Marktvolumen o. ä. kläglich scheitern. Im besten Fall treten nach einiger Zeit realistische Einsatzmöglichkeiten zutage und lassen die Technologie Teil des Alltags werden.

Das Modell verrät leider nicht, was dann passiert: Trittbrettfahrer springen auf den rollenden Zug auf, der Markt muss unter immer mehr Konkurrenten aufgeteilt werden, die Herstellungsverfahren werden vereinfacht, Margen dadurch kleiner — am Ende entscheidet der niedrigste VK über Wohl und Wehe.

Gleichzeitig entwickeln schlaue Menschen neue Technologien, in denen das Potenzial zur vollständigen Ersetzung der bestehenden Technologien steckt. Das ist das S-Kurven-Konzept und es mahnt, sich nicht auf seinen Lorbeeren auszuruhen.

Facebook könnte dieses Jahr einen Umsatz von 1 Mrd. US-Dollar erreichen, den Löwenanteil davon mit Werbeanzeigen. Es befindet sich auf einem guten Weg auf das Plateau of productivity. Und dort lauert die Gefahr, überholt zu werden. Der Markt ist gefestigt, Anforderungen und Grunderwartungen an Produkte sind definiert — ein Nachzügler kann mit diesem Wissen den Markt neu auf- und Facebook überrollen.

Zuck sollte lieber heute als morgen beginnen, sich mehr Gedanken über neue Szenarien zu machen als über Werbeeinnahmen. Die Deals zum Beispiel könnten helfen, die Kurve nach oben zu verlängern.

Bild: baerchen57, CC-BY-NC

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