Buchmesse-Nachbetrachtungen

Verlage, klassisch und digital

Dirk wurde vor der Buchmesse vom hr zum Thema iPad und digitales Publizieren interviewt, woraus dann dieser Artikel entstand.

Dirk Songür ist ein freundlicher, ruhiger Anfangdreißiger mit einem Grübchen im Kinn und einer Brille. Wie ein Schrecken der Buchhändler sieht er eigentlich nicht aus. Und doch sagt er der Branche, die vom Vertrieb bedruckten Papiers lebt, mittelbar den Untergang voraus – weil sich digitale Lesegeräte wie das iPad durchsetzen werden.

Ganz so drastisch sagte Dirk das nicht, was er auch klar stellt.

Sowohl der Artikel des hr als auch Dirks Riposte sind übrigens wirklich lesenswert.

Was sich abzeichnet, und das wurde mir indirekt auf der Buchmesse durch viele Gespräche und Beobachtungen bestätigt: Es wachsen neue, andere Verlage heran.

Natürlich muss man mit Vorhersagen vorsichtig sein, aber ich habe das Gefühl, als beginnt eine neue Innovationskurve und damit eine Veränderung, wie Werbeagenturen sie ab Mitte der 1990er durchgemacht haben.

Es entstehen neue, andere, digitale Verlage, während die klassischen Verlage verharren oder nur halbherzige Ausflüge in diese Richtung unternehmen.

Ausgehend von dieser Beobachtung lehne ich mich aus dem Fenster und sage:

Binnen fünf Jahren wird es rein digitale Verlage geben.

E-Reader und Formate

Auf der Messe habe ich mir u. a. den Oyo von Thalia genauer angesehen. Wirklich überzeugen kann dieses Gerät mich nicht.

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Doch das nur am Rande. E-Reader und ihre speziellen Formate (wozu ich jetzt auch mal PDF zähle) waren für mich nie eine überzeugende Alternative: es sind nur Derivate der gedruckten Werke.

Dabei liegt es doch eigentlich auf der Hand, welches Format das Werkzeug der Wahl für digitale Literatur ist, nämlich HTML (im Zusammenspiel mit CSS und JavaScript). Zur Anzeige braucht es dann nur noch einen Browser (das Betriebssystem von heute).

Auch das kann man zusammenpacken, zum Download anbieten und damit Geld verdienen. Oder man verkauft sogar nur den Zugang. Dass man online sein muss, um einige Funktionen nutzen zu können, ist nebensächlich, weil selbstverständlich.

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