Wie geht es weiter

Üblicherweise schreibt man keinen Blog-Post ohne Links. Dieser hier wird keine haben.

Rückblende

2004 schrieb ich an anderer Stelle:

In the first 5 years [of the WWW] we tried to figure out how this whole thing works. In the next five years we sat up services that faciliated the usage, aggregating a whole bunch of services into a single interface, building huge bridges between all kinds of services.

What’s next? Will we aggregate even more services into this interface? Will we shift to a different interface and live through all this again? Will there be new services superseding the Web?

Sieht so aus, als hätte ich die Entwicklungsgeschwindigkeit überschätzt. Wesentlich weiter als 2004 sind wir auch heute nicht. Über punktuelle Veränderungen (die manchmal tatsächlich Verbesserungen, oft aber nur Augenwischerei sind) sind wir nicht hinausgekommen. Natürlich gab und gibt es gewisse Trends:

  • Mobile Computing ist so ein Trend, mittlerweile gerne auch Ubiquitous Computing genannt — iPhone, Netbooks, UMTS usw.
  • Social Software / Media ist ein anderer Trend, der fast gar nicht im Mainstream angekommen ist. Dort heißt es dann klassisch “Community”. Und natürlich dürfen die Social Networks nicht fehlen, auch wenn der Begriff selbst wohl nur uns was sagt.
  • Im Kleinen Creative Commons.
  • Green IT ist auch so ein Ding, zwar sehr viel stärker technisch, andererseits aber auch mit in harten Zahlen messbarem Ergebnis.
  • Und letztlich das, was vieles erst ermöglicht hat: Breitband. Ohne DSL kein Massengeschäft im Internet. Das ist das einzige Produkt, die einzige Idee, die wirklich Durchdringung erreicht hat.

Zurück zu meinem Text von 2004. Was geht heute über das Web, was 2004 nicht ging?

Dank Breitband funktionieren (naja, oder auch nicht) heute Video-Portale und digitaler Filmverleih (in gewissen Grenzen). Inhaltlich sind wir nicht weiter gekommen. Es gibt mehr von allem, aber nichts Besseres.

Ausblick

Lehnen wir uns mal einen Moment zurück — jaja, die Rückblende hatten wir gerade, macht trotzdem mal mit — und schaun, was in den letzten 12 Monaten passiert ist.

OpenID, DataPortability, PI-Rekorde der Social Networks, die Erkenntnis das zig Mrd. PI noch keinen Gewinn bedeuten müssen, Micro-Blogging und jede Menge Aggregation, Mesh Up und vertikale Zusammenfassungen. Cross Media, wenn man die Bemühungen von Fernseh-, Radio- und Print-Unternehmen so nennen möchte. IPv6 kommt gaaaanz gemächlich ins Rollen, IANA, ICANN und Co. verwalten vor allem sich selbst, in den USA wird über Net Neutrality diskutiert. Nichts von alledem hat bislang die kritische Masse des Mainstream erreicht.

Nach der Yesterday’s Weather-Methode und ausgehend von den genannten Punkten, wohin führt uns der Weg? Das ist die Frage, die mich im Moment am meisten beschäftigt. Nicht nur, weil sie grundsätzlich spannend ist, sondern auch, weil sie meine eigene Zukunft betrifft.

Und eure? Wohin geht die Reise?

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