Jörg Wittkewitz erläutert in Die Adhocratie – eine Organisationsform der Zukunft eine Organisationsform, die von Henry Mintzberg beschrieben wurde:
The adhocracy. The type of organisation frequently found in the computer world, full of flexible teams working on specific projects. It is also the structure found in Hollywood and, said Mintzberg, it is the structure of the future.
Im Prinzip ist es die Übertragung agiler Methoden in BWL/MBA-Sprech. Mintzberg legt dabei großen Wert auf die Feststellung, dass Social Software die technische Basis für solche Strukture darstellt. Dass jemand wie Mintzberg das Thema aufgreift, zeigt mir zwei Dinge.
- Er geht davon aus, dass Projektarbeit überwiegt bzw. in Zukunft überwiegen wird*.
- Mintzberg propagiert flexibles & agiles Arbeiten.
In adhoc gebildeten Teams gibt es wenig Hierarchie, ja. SCRUM beispielsweise sieht zwei hervorgehobene Rollen vor. Eine dritte Rolle, der über den anderen beiden steht und das Unternehmen an sich zusammenhält, findet in SCRUM nicht statt — aber nur, weil sie für SCRUM an sich nicht notwendig ist. Für das Unternehmen hingegen schon.
Nun, so ganz ohne “Manager” auf den drei Ebenen werden wir also auch in Zukunft nicht auskommen, allein aufgrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen (disziplinarische Vorgesetze und deren Rechte & Pflichten, Verwaltung etc. pp.). Dass es aber in Teams und Stabsstellen adhocracy gibt, ist Fakt, auch bei meinem AG. Der Grad der Beeinflussung von oben ist von Aufgabe zu Aufgabe unterschiedlich, aber tendienziell geht es sehr deutlich in diese Richtung.
Ganz so euphorisch wie Witkewitz bzw. Mintzberg bin ich allerdings nicht, was den Faktor Mensch und lange Betriebszugehörigkeit angeht. Aus meiner Sicht ist eine gesunde Fluktuation (alle 3-5 Jahre ein Wechsel) essentiell. Eine sehr interessante Lektüre zum Thema ist ein Artikel aufs The Daily WTF (ja, wirklich!): Up or Out: Solving the IT Turnover Crisis.
via leanderwattig.