Twitter ist ein tolles Werkzeug. MS Access … naja … ehrlich gesagt, muss ich jedes Mal einen bestimmten Ort aufsuchen, wenn ich damit arbeite. Kein Witz. Aber hey, es gibt bestimmt Menschen, die MS Access als gutes und mächtiges Werkzeug empfinden. Was Twitter mit Access zu tun hat? Bis vor wenigen Minuten rein gar nichts.
Doch dann spamfollowte mich jemand bei Twitter. Kurzer Blick ins Profil und aus Neugier die Website geöffnet. Gestutzt, geklick, head → desk: Ein Twitter-Client für Access. Zum Glück hatte ich meinen Kaffee schon runtergeschluckt.
Ich glaube an den Grundsatz, jede Aufgabe mit dem passenden Werkzeug zu lösen, und bin bislang gut damit gefahren. Nach dieser Idee suche ich Werkzeuge für alle Lebenslagen aus — mit einer Gründe, warum ich Nokia-Handys (und seit dem Sommer die von HTC) mag. Sie tun für mich was sie für mich sollen und sie tun es sehr gut.
Man sagt mir immer wieder, dass meine Gedankensprünge etwas zu heftig seien. Mea culpa. Also komme ich zum Punkt :-) Ich wurde neulich gefragt, mit welchem Typ Mensch Mitarbeiter ich lieber zusammenarbeiten würde, einem Spezialisten oder einem Generalisten.
Diese Trennung gefällt mir nicht. Sie impliziert, dass es nur diese beiden Typen gäbe. Dahinter steht auch die Idee der Arbeitsteilung in atomare Schritte. Beide Ansätze sind für meine Arbeit nicht brauchbar. Ich gehe davon aus, dass die meisten meiner Leser das ähnlich sehen und erspare euch und mir lange Erklärungen. Letztlich geht es um Wissensarbeit oder Netzarbeit, wie Anne Zelenka 2007 bei GigaOM (!) schön zusammengefasst hat:
Value [is] in the relationships that aggregate, filter and manipulate distributed intangible goods.
Was mich allerdings erschreckte war die Tatsache, überhaupt danach gefragt zu werden … Als ob wir am Fließband stünden oder im Akkord Formulare bearbeiten würden. Natürlich bin ich insofern ein Spezialist, als ich spezielle Methoden und Werkzeuge beherrsche. (Ab wann gilt etwas eigentlich als speziell?) Gleichzeitig bin ich in meinem speziellen Arbeitsgebiet Generalist, weil ich durchaus mehr als zwei oder drei Themen abdecken kann. Wo es da eine eindeutige Trennlinie geben soll, ist mir schleierhaft. Vor allem aber richtet der Spezialist in meinem Arbeitsumfeld nichts aus. Natürlich braucht er sein Spezialwissen für seinen Teil des Jobs. Und genau das ist der Punkt. Der Job ist nicht nur ein atomarer Task. Der Job besteht aus vielen einzelnen Aufgaben, die nur im Team zu lösen sind. Dazu braucht es Kommunikation zwischen den Teammitgliedern, die sich gegenseitig verstehen und verständlich machen müssen. Hier muss der Spezialist über den Tellerrand sehen können und (wenigstens zum Teil) zum Generalisten werden.