Wieso wollen eigentlich immer alle Unternehmensberater werden? Herrgott, es geht um Werbung. Hinsehen, hinhören, vielleicht ein bisschen Mitmachen, im besten Fall kaufen und/oder drüber sprechen, fertig ist die Laube.
Wenn ich das schon höre, Marketing. Den Markt “bearbeiten”, so ein Blödsinn. Kunden Geld hinterher werfen, damit sie kaufen, darum gehts doch. “Erfolgreich” sind dann jene, die am Ende weniger ausgeben als sie einnehmen. Hallo Effie.
Aber im Ernst. Was ist denn daran schlecht? Was soll denn da fehlen? Müssen die Werber denn unbedingt das Geschäft ihrer Kunden besser kennen, als die selbst? Und Produkte für ihre Kunden entwickeln, die passende Marketing-Strategie gleich mit?
Spricht irgendwas dagegen, wenn man genau dort die Grenze zieht und sagt, Leute, nettes Ding, aber ich bringe Menschen dazu, deine Marke zu mögen, dein Produkt zu kaufen oder zumindest gerne kaufen zu wollen. Produkt - nicht meine Baustelle.
Und jetzt kommt mir nicht, von wegen der Weg ist doch nicht weit, all das Markt-Wissen auch gleich in die Entwicklung des Produkts einfließen zu lassen. Ohne ne mehrstufige Mafo, immer schön mit dem Arsch an der Wand, macht man sowas doch heutzutage nicht mehr. Da kannst du dir vorher einen ideaten, workshoppen und strategizen, insighten, organizen wie du willst. Im Zweifelsfall sucht die Mafo genau die 15 falschen Deppen aus und das wars dann. Also, wenn man überhaupt soweit kommt und nicht der Ehemann der Marketingchefin oder der Lebensgefährtin des Sohnes oder so die Farbe mißfällt. Was glauben wir denn, läuft da bei der Entwicklung von Produkten prinzipiell anders?
Wollen wir die Produkte unserer Kunden aufhübschen, oder wollen wir hübsche Produkte machen? In beidem bringt es niemand zur Meisterschaft.