Masse statt Klasse - Die PS-Zahlen-Spirale im E-Mail-Markt

Seit Herbst 2003 erhöhen GMX, Lycos, GMail, Web.de und andere E-Mail-Hoster immer wieder die Größe ihrer Postfächer. Mit 10 GB schien zunächst eine Grenze erreicht zu sein, doch Web.de drängt weiter: Web.de mit unbegrenztem E-Mail-Speicher - Golem.de/[CyDome: GMX läßt Google alt aussehen][cydome]).

[cydome]: http://www.cydome.de/wmiedl/archives/000670.shtml

*”Wir bieten dem Anwender schlicht die beruhigende Gewissheit, nie wieder an Speichergrenzen zu stoßen.”*

Das diese PS-Zahlenprotzerei letzlich nur funktioniert, weil kein Kunde seine zig GB tatsächlich nutzt, wird natürlich nicht laut gesagt, genauso wenig wie erwähnt wird, wieviele MB oder GB die Kunden der verschiedenen Dienste tatsächlich nutzen.

Ein weiterer Faktor ist mit Sicherheit die Einschränkung der meisten Surfer auf ADSL oder ISDN, die mit absolut unzureichenden Upload-Raten daherkommen. Der Upload einer 50MB-Datei über DSL mit 128kbit/s dauert fast eine Stunde, der Download der gleichen Datei nur knapp zehn Minuten. Dieses Ungleichgewicht sorgt dafür, das man seinen Webspeicherplatz nur sehr eingeschränkt nutzen kann.

Nachdem Web.de im Juli die Größe der Kundenpostfächer bereits auf 2 GB [aufbohrte][web2], erkannte man folgerichtig, das weitere Vergrößerungen über die 10 GB von GMX hinaus nicht kommunizierbar sind. Also, untermauert durch die mit Sicherheit durchgeführten Messungen des tatsächlich genutzen Speicherplatzes der Bestandskunden, kommt Web.de mit *unlimited space*.

Der nächste Schritt der Wettbewerber kann nur ein Gleichziehen mit Web.de sein. Aus den PS-Zahlen lässt sich nunmal nicht mehr als *unlimited* herausholen. Das führt zu dem Schluß — und der Hoffnung — das künftig wieder Nutzenaspekte in den Vordergrund treten.

[web2]:http://www.golem.de/0407/32136.html

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