Marcel Weiss von netzwertig.com langt zu.
Im verlinkten Artikel beschreibt er, wie er die Diskussionen auf dem popkomm-Ersatz all2gethernow erlebte.
Abgesehen von der erstaunlichen Gleichschaltung der Argumente der Musik- und Buchindustrie, die sich sonst ja nicht so arg gern haben, zeigt die Diskussioinsführung wie Marcel sie beschreibt, dass die Hohen Damen und Herren der Musikindustrie ihr BWL-Grundstudium vergessen haben.
Märkte sterben langsam.
Geschäftsmodelle sterben schnell.
Und sie sterben umso schneller, wenn der Wandel durch eine Innovation bedingt ist, die alles Vorherige gehörig auf den Kopf stellt.
Wie schnell waren die abschreibenden Mönche verschwunden, nachdem der Buchdruck erfunden wurde?
Heute abend in “Die Freundin der Tocher” auf ARD gehört: Sagt der Arzt zum Cellisten: “Sie haben noch fünf Monate zu leben”. Darauf der Cellist: “Wovon?”
Freunde, seht es ein: Euer Geschäftsmodell bröckelt nicht, es stirbt.
Mit der wichtigste Aspekt dabei, den ich schon mehrfach thematisiert habe und den Marcel zu Recht mit ins Zentrum seiner Argumente rückt, ist die Tatsache, das eine digitale Kopie (und der Kopiervorgang selbst) den Bruchteil eines physischen Produkts kostet — abgesehen davon das Besitz und Eigentum einfach nicht das gleiche ist.
Damit wären wir dann wieder beim leidigen Thema DRM. Zum Glück stirbt es langsam vor sich hin — seid gnädig und begrabt es endlich.
Der Drops ist gelutscht, wie man so schön sagt.
Steckt Eure Innovationskraft bittebitte in Geschäftsmodelle und Produkte. Wer etwas verkaufen will, muss etwas haben, das zu kaufen sich lohnt. Ich sag’s ja, Grundstudium BWL.
PS: Wer sich noch nicht traut, kann Innovation auch erstmal trocken üben: Mit dem Technology Review-Extra Spiel der Innovation. Viel Spaß ;)