Gestern nachmittag habe ich zig Single-LP aus den 60ern und 70ern aufgenommen, um sie für eine Familienfeier auf CD brennen zu können. Da man Schallplatten auch zur Aufnahme in Echtzeit abspielen muss, hätte ich gern die Zeitsteuerung des Aufnahmeproramms genutzt: Platte auflegen, Nadel auf Start setzen, Länge des Titels eingeben, Feuer und warten, bis die Zeit rum ist. Nur befand sich auf keiner der Platten eine Zeitangabe, so daß ich jedes einzelne Lied hören musste bzw. immer mal wieder auf den Plattenteller sehen musste.
Hatten wir früher mehr Zeit, so daß es egal war, wie lange ein Lied dauert? Hörten wir mit mehr Genuss und weniger Zeitdruck? Ging es uns beim Musikhören mehr um das Erlebnis, den Klang, den Song selbst als nur um Ablenkung oder Zeitvertreib? Nahmen wir viele Dinge gelassener und ließen es einfach zeitloser angehen?
Mitte 80er bis Mitte 90er waren ein Kumpel und ich dauernd am Kassetten aufnehmen, erst von jeweils des anderen Schallplatten, danach von CDs aus dem CD-verleih. Hunderte.
Platten waren cool, das ging so nebenher beim Studieren, und das abnehmen am Ende einer Seite, herumflippen zwischen 2 Fingern, wieder auflegen und starten war eine Sache von Sekunden und sah noch cooler aus :)
CDs.. praktisch sind se ja schon, aber sonst? Kann man nicht an die Wand hängen als Deko (zu klein), meistens sind keine Songtexte dabei, fühlen sich zu 99% nach Plastik an, klappern..
Es gibt wohl keinen Weg zurück. Vorteil: die Kinder können sie so ab 3 Jahren selber einlegen und anwerfen (und sogar leisermachen, wann man laut genug brüllt :D ).
Guter Artikel. Hab noch 3-4 Klappkisten mit Platten gespeichert..