Monthly Archives: August 2010

Schwarzer Daumen: There’s an app for that

Ich habe einen lupenreinen track record im Vernichten pflegeleichter Zimmerpflanzen. Darauf bin ich nicht sonderlich stolz und möchte den Trend umkehren. Dabei helfen soll mir eine Android-Appliaktion: Schwarzer Daumen. Gleichzeitig hoffe ich, meine Java-Skills zu verbessern (was nicht schwer werden wird) und möglichst viel über Android-Entwicklung zu lernen (worauf ich mich wirklich freue).

Der Funktionsumfang von Version 1.0 steht noch nicht ganz fest, aber ich denke, folgende Dinge werden am Ende in der App landen:

  1. Bilder der Pflanze (damit man sie wiederfinden kann und bei Alarmen gleich was, welche man gießen muss).
  2. Alarme (welcher Art auch immer), die mich ans Gießen erinnern. Am besten am Tag bevor ich gießen muss, an dem Tag selbst und am Tag danach, wenn ich in der App nicht bestätigt habe, die Pflanze gegossen zu haben. Fies, aber in meinem Fall notwendig.
  3. Sowas wie ein Dünge-Planer, damit ich es a) nicht vergesse und b) nicht zu oft dünge.
  4. Ein kleines Glossar, das beim Kauf neuer Pflanzen hilft.

Ihr seht, ich meine es wirklich ernst ;) Ausbaustufen gibts da Menge, angefangen bei der Möglichkeit, die Alarme weniger nervenaufreibend zu gestalten, Einträge in Kalender (und Aufgaben), Erinnerungen per Mail und SMS, Webviews für die Zierpflanzen-Kategorie in Wikipedia, …

Damit wären denn auch ziemlich viele Android-APIs abgefrühstückt. Maps fehlt, aber ich brauche echt keine Karte meiner Wohnung ;) Wobei, da fällt mir ein … Eine Karte der wichtigsten Zimmerpflanzenzubehörgeschäfte in der Nähe …

Und weil man ja jeden Post mit einer Frage beenden soll, um die Leserschaft aktiv einzubinden und langfristig die eigene Marke zu stärken und so:

Welche Funktion müsste so eine App für Euch unbedingt haben?

Bild: lwallenstein, CC-BY-SA

Meine zwei Cent über Google Chrome 5.0

Während Firefox monolithisch daherkommt und zur Mitte eines Arbeitstages gerne mal die 400-MB-Marke knackt und das UI behäbig und unresponsive wirkt, bleibt Chrome fix und fühlt sich deutlich besser an. Das ist der Aufteilung in mehrere Prozesse geschuldet, denn kumuliert schnappt sich Chrome deutlich mehr RAM als Firefox.

Ziemlich kühl und Google-like ist der in Chrome eingebaute Taskmanager. Dass den eigentlich kein Mensch braucht, hat Google auch erkannt und den in dem Fenster angezeigten Link auf about:memory mit Statistiken für Computerfreaks gelabelt. Dort sieht man im Parallelbetrieb mehrerer Browser den Speicherbedarf im Vergleich. Warum dort allerdings die Summen für Chrome in der oberen Tabelle nicht mit denen der unteren übereinstimmen, versteht wohl nur Google.

Firebug ist die beste FF- Extension für Webentwickler. Wer wirklich tief in die Struktur und Anzeigelogik einer Seite einsteigen muss, kommt daran kaum vorbei. Zusätzlich gibt es mittlerweile einige Extension-Extensions für Firebug, zum Beispiel Page Speed, CSS Usage und YSlow. Ohne dieses Team komme ich deutlich langsamer voran. Für Chrome gibt es zwar Firebug Lite, dass aber (noch) buggy ist und dem einige Funktionalitäten (hence the name) fehlen. Dafür ist der eingebaute Inspector allerdings nicht von schlechten Eltern und kann das Firebug-Team ersetzen. Nice.

Durch den Verzicht auf eine Statusleiste, in der zum Beispiel die URL angezeigt wird, gewinnt man zwar ein paar Pixel in der Vertikalen. Dafür geht aber genau diese Information, also die URL des Links, über der mein Mauszeiger gerade schwebt, verloren. Chrome blendet zwar ein Overlay mit der URL ein, kürzt diese aber — in meinen Augen unnötigerweise — ab. Abhilfe schafft eine Extension namens Status Bar. Leider stellt sie keine Status Bar bereit, sondern blendet dauerhaft ein eigenes Overlay ein.

Hier auf itst.net benutze ich ein paar CSS3-Features, unter anderem border-radius, Pseudo-Klassen, Media Selectors, das Content Module und die Definition von typografisch korrekten Anführungszeichen. Letzteres beherrscht Chrome leider noch nicht, obwohl die CSS3-Unterstützung von Chrome ansonsten exzellent ist. (Mittels eines kleinen Tests kann man den CSS3 Support des eigenen Browsers prüfen.)

Bookmarken in Chrome gefällt mir Stand heute überhaupt nicht. Es ist nur eine Kleinigkeit, aber in Firefox genügt ein Klick auf den Stern am Ende der Adresszeile, wohingegen Chrome danach noch eine Bestätigung haben möchte. Es ist zwar nur ein weiterer Klick, aber der zerrt den Benutzer in einen völlig anderen Kontext und zerstört das aktuelle mentale Modell.

Seit Mozilla mit Sync einen auf Überall macht, bin ich infiziert. Passwörter und Bookmarks auf allen Feuerfüchsen parat zu haben, ist ein enormer Vorteil für mich. Chrome synchronisiert sich zwar auch, leider aber nicht Passwörter. Für mich ein echter Killer. Ich habe zig Logins und Passwörter, die ich mir nicht merken will. Schon gar nicht die Passwörter, die alle Zufallsprodukte sind. Einmal in einem Firefox gespeichert, habe ich sie an jedem anderen Rechner parat. Darauf will ich nicht verzichten.

Unterm Strich: Wenn das Bookmarken einfacher gestaltet ist und Chrome auch Passwörter synct, wechsel ich das Arbeitstier. (So wie ich die Issues verstehe, könnte Chrome ab Version 6 auch Passwörter syncen. Verwandte Issues deuten allerings eher auf Version 7 hin.)

Bild: Tiger Pixel, CC-BY

Informationsfilter

Eine solide Recherche und gründliche Quellenprüfung ist der beste Filter zur Trennung von wichtigen und unwichtigen Informationen. Halbgares, PR-infiziertes, inszeniertes und auf Pseudo-Expertise beruhendes Informationsmaterial könnte mit Hilfe sorgfältiger Recherche gefiltert werden. #

Schreibt Prof. Dr. Thomas Leif, u. a. Vorsitzender von netzwerk recherche e. V., in der Onlineausgabe der Süddeutschen. Hätten die Redakteure mal besser lesen sollen.

Der Verein GELD UND VERBRAUCHER Interessenvereinigung der Versicherten, Sparer und Kapitalanleger e.V. (GVI) veröffentlichte gestern eine Pressemitteilung, in der man jüngste Medienberichte über Kündigungen gesetzlich Krankenversicherter zum Anlass nahm, auf eine Dienstleistung des Vereins hinzuweisen. Man böte auf der eigenen Website in der Rubrik Gratis-Tipps einen kostenlosen Vergleichsrechner an. Mit diesem Rechner könne man ermitteln, wie viel Geld man durch einen Wechsel zu einer anderen Krankenkasse sparen könnte.

So weit, so informativ und potenziell nützlich — und schwupps landet die Pressemitteilung im Ticker. Schade nur, dass sich niemand bei der Süddeutschen die Mühe gemacht und die Vereinswebsite näher angeschaut hat: Die angepriesene Dienstleistung ist ein Affiliate-Link. Der auf der gleichen Seite angebotene Strom- und Gaspreisvergleich übrigens auch.

Da wundert es nicht weiter, dass der Verein Sparlotsen (attraktives Zusatzeinkommen über Nebenjob) sucht.

Sie selbst profitieren dabei noch von einer attraktiven Werbevergütung.

Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn wir auch Sie in Zukunft zu unseren Förderern zählen dürften, um unsere Gemeinschaft zu stärken. Helfen Sie also mit, dem Verbraucher aufzuzeigen, wo er viel Geld sparen und Fehlentscheidungen vermeiden kann.

[…]

übrigens, benötigen Sie für die Tätigkeit kein Fachwissen. Alles was Sie brauchen erfahren Sie von uns. #

Der lustige Verein gibt an, alleiniger Inhaber der Geld und Verbraucher-Verlags GmbH und Co. KG zu sein. Die wiederum vermittelt über die Sparlotsen alle Arten von Versicherungen im Rahmen der günstigen GVI-Gruppenversicherungen. Um in den Genuss dieser Policen zu kommen, muss man Mitglied des Vereins werden — für monatlich rund 5 Euro. Wie viel die Mitgliedschaft tatsächlich kostet, darf der geneigte Leser selbst errätseln.

Ob übrigens die bisherigen Teilnehmer an der Freunde-Aktion mehr oder weniger davon haben, ist nicht überliefert.

Bild: verbeeldingskr8, CC-BY-NC-SA