Monthly Archives: Januar 2004

Die Trolle, die ich rief…

Club Volt: Troll Attack! (via Alp, krit.de, ronsens)

Shit happens, um auf der Toilette zu bleiben.

Nach der Lektüre von Lovinks Aufsatz, A und Lorenz-Meyers Kommentar, B hier in ungeordneter Reihenfolge meine Gedanken.

Ich freue mich diebisch, das es selbst die geballte Erfahrung des ‘Who’s Who der deutschsprachigen Medienkünste’ (A) nicht fertigbekommt, mit ein paar Trollen fertig zu werden. Da mache ich mir direkt weniger Sorgen und die Heise-Foren und /. (siehe auch Quit Slashdot.org Today!). Davon mal abgesehen, kann ich nun auch wieder beruhigter schlafen, wenn jemand in meinen Foren trollt: ‘Will man ihnen jedoch nicht die Macht im gemeinsamen Raum überlassen, bleibt keine andere Wahl, als die Verantwortung für das Geschehen in die eigene Hand zu nehmen und Macht auszuüben.’, (B).

Damit denn auch direkt zum zweiten Punkt: wer glaubt, um eine Mailingliste oder ein Forum zu moderieren genüge es, sich mit den technischen Werkzeugen vertraut zu machen, der irrt. Es geht vielmehr um die menschlichen Tücken sozialer Systeme. Wie mein Professor immer sagt (und damit angeblich seine Großmutter zitiert): ‘Es menschelt’. Technik oder Technologie ist nur das Pferd, auf dem man sitzt. Es kommt aber darauf an, reiten zu können, nicht, das beste Pferd unter sich zu haben.

Nachdem es gerade um ein neues Feature für die neue phpBB-Version ging, gab es auch hier wieder Diskussionen um den Sinn und Unsinn solcher ‘community driven’ Techniken, Trolle auf lange Sicht auszuschließen bzw. ihnen den Spaß zu nehmen.

Da gibt es zum einen den Karma-Ansatz (siehe Links oben). Doch leider kann gerade diese Sache böse enden: zum einen in den Händen eines unfähigen Administrators, zum anderen in den Händen einer Meute Trolle. Eine elitäre Clique von Admins und Moderatoren kann hier genauso schädlich sein wie 20 Troll-Accounts, die sich gegenseitig hochpuschen und die anderen drücken.

Eine andere, wesentlich subtilere Methode stellt TARB dar. Die üblichen Methoden des Verwarnens oder -bannens haben den Nachteil, das der betroffene Benutzer diese Aktionen bemerkt: er bekommet eine Warn-E-Mail oder das System erzählt ihm beim Einloggen, das er ausgesperrt wurde. TARB hingegen tut nichts dergleichen: statt den Benutzer merken zu lassen, das estwas mit ihm (seinem elektronischen alter ego) geschehen ist, gaukelt es ihm völlige Normalität vor. Doch seltsam, seine Beiträge werden überhaupt nicht beachtet, alle Flame-Versuche, Beleidigungen und und und zeigen keinerlei Reaktion… Kein Wunder, denn TARB zeigt nur dem Bösewicht seine Beiträge an, sonst sieht sie (außer den Administratoren) niemand. Das Tolle daran ist eigentlich nichtmal die Umsetzung, sondern die Idee: statt es dem Spammer mit schlauen Worten und edlen Taten heimzuzahlen, machen wir uns einfach seine Boshaftigkeit zu eigen und Schlagen ihn mit seinen eigenen Mitteln. Fies, gut und effektiv.

Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Wer das Heise-Forum liest (es genügt dazu, den Bereich der News zu verfolgen), der wird feststellen, das die Einführung der ++, +, -, — Bewertungen nur zu noch skurileren Stilblüten geführt hat (mal abgesehen von den Reminiszenzen an 1984…). Warum? Weil all diese Bewertungen öffentlich sind und die Trolle nun um die schlechtesten Bewertungen wetteifern. Ganze Websites sind zu diesem Thema bereits entstanden (Heise-FAQ bei thewalrus, Das Trollvoting bei funkbase oder DocSnyder’s Forum).

Diese Auswüchse resultieren aus der öffentlichen Bekanntgabe von Votes, Karmas oder wie auch immer man das ganze nennt. Das TARB-Tool verhindert sowas. Keine Diskussion, kein Gerangel um die meisten Einträge im Killfile der anderen. Statt dessen ein stiller und kommentarloser Abgang.

TARB ist sicher nicht das Allheilmittel, vor allem wenn es von inkompetenten, übertrieben vorsichtig oder einfach nur unerfahrenen Administratoren genutzt wird. Dann verkehrt es sich zu seinem Gegenteil und wird zu einer gefährlichen Waffe, die tatsächlich Zensur bedeutet. Vor allem funktioniert es nur in geschlossenen Foren, da in offenen Foren der geTARBte jederzeit sehen kann, das seine Beiträge unsichtbar sind. Alternativ könnten sie nur für angemeldete Benutzer unsichtbar sein. Ein guter Ansatz also, aber kein perfekter.

Grundsätzlich sollte aber jeder, der an einer (virtuellen) Diskussion, sei es in einer Mailingliste, einem Forum, dem Usenet oder einem Chat teilnimmt, sich zunächst zurücknehmen und die erste Zeit nur zuschauen, um ein Gefühl für Umgangston, Etikette und Inhalte in dem betreffenden Medium zu bekommen. Denn was in Mailingliste/Kneipe 1 völlig normal ist, kann in Mailingliste/Kneipe 2 zum sofortigen Ausschluss führen; FAQ sind zum Lesen da, nicht zum Überlesen.

Ich möchte jetzt nicht abdriften, daher Schluss für heute, ist eh wieder viel zu spät geworden.

Kommentarspam

Kam gerade per Mail rein (siehe auch: Google-Directory (ODP) zu verkaufen):

Es gibt ein Kommentar auf Google Index zum Kaufen?
Am 2004-01-23 06:58:00 von: Isabel-Livesex (keineemail@web.de)
aus: ……
Homepage: http://www.isabellcam6sex.de.nr

Na ich weiß nicht Ihr zerbrecht eure schönen Köpfe über so was. Seid doch lieber mit mr ein wenig geil und besucht mich doch gleich Live auf meiner Webcam.
Geilen versauten Gruß Isabell

Zum Beitrag: http://www.bloggitt.de/gebloggitt598.html

Linktexte oder Die Macht der Gewohnheit

webstyle-times - Artikel - Links richtig einsetzen | Zeitung für Web und Design [via Linktexte richtig verwenden - PlasticThinking: Moe’s Blog. ]

Netter kurzer Artikel. Das eigentlich Interessante ist aber, das der Autor seine eigenen Tipps nicht wirklich beherzigt ;-)

Motivierend

Der Link nennt (natürlich indirekt) den Grund, warum der User daraufklicken sollte. Mehr über Motivation in dem Artikel http://webstyle-times.de/modules/wfsection/webdesign51.html”>”Basismotivationen”. [webstyle-times • Artikel - Links richtig einsetzen | Zeitung für Web und Design]

Niemand ist perfekt, aber lustig ist es schon, das einem so etwas gerade in einem Artikel über Links… Ihr wisst, was ich meine.

PS: Mir erging es gestern nicht bsser. Ein Moderator auf phpBB.de hatte einen Link mit der Umzug-URL gepostet: http://umzug.phpbb….. Ich hatte aber in einer Ankündigung extra darauf hingewiesen, das man doch bitte weiterhin mit www.phpbb…. posten soll und habe per Copy&Paste den Link auf die Ankündigung in meine Antwort eingefügt… Leider ohne ‘umzug’ durch ‘www’ zu ersetzen. Örks.

Nameserver mit Gedächnisverlust

Eigentlich sollte es ja nicht soo schwer sein. Neue Subdomain eingetragen auf eine andere IP, 1-2 Tage warten, fertig.

Jo, das dachte ich auch. Deshalb habe ich gestern, nachdem die Änderungen scheinbar propagiert wurden, phpBB.de auf den neuen Server umgezogen und die entsprechenden Umleitungen auf umzug.phpbb.de gesetzt. Test: läuft, wunderbar, keine 404er, passt.

Heute mittag dann der Schreck: Browser auf, www.phpbb.de eingetippert: Diese Domain ist nicht… Argh. umzug.phpbb.de wird wieder auf die alte IP aufgelöst. Von verschiedenen Stellen aus mit verschiedenen Nameservern aufgelöst: eigentlich lösen alle korrekt auf, nur ein paar Telekom- und Arcor-Server haben wohl ein Blackout und lösen wieder auf die alte IP auf. Mist.

Schnell also eine entsprechnde Warnung auf den alten Server mit dem Trick mit der hosts-Datei. Funzt auch prima. Dann ein Mail-Wechsel mit einem der Moderatoren: er hat das gleiche Problem mit der Telekom. Hat auch schon mit dem NIC dort telefoniert, die schieben das Problem auf die Provider und geben auf der anderen Seite aber zu, das manche ihrer Nameserver Probleme beim updaten haben. Seltsam.

Ein Silberstreif am Horizont: Anruf eines phpBB.de-Mitglieds, der auch über Telekom online geht: es geht wieder, umzug.phpbb.de wird korrekt aufgelöst.

Gut Ding will Weile haben, also lassen wir es noch ein bißchen ziehen und schaun morgen wieder genauer hin.

Nebenbei etwas über Basic Auth und Digest Auth gelernt und festgestellt, das die Vorstellungen über ein gutes Passwort hin und wieder stark divergieren.

Träume sind Schäume - oder doch nicht?

heise online: Japaner entwickeln Traumkontroll-Maschine

Kleine Linksammlung zum Thema Träume.

Wer also über B-Movies, die o. g. zum Thema hatten, immer müde gelächelt hat, der darf jetzt zittern: nichts ist eben unmöglich.

Jenseits aller Science-Fiction gibt es allerdings einiges über Träume und Schlaf zu lernen.

Interesseant und lesenswert zugleich die 101 Fragen und Antworten zum Traum vom guten Schlaf von E. und M. Mitler.

Der Traum als Pforte zum Unterbewusstsein? Richtig geraten, beim ZDF gehts um Freud bzw. die konkurrienden Meinungen Freuds, Jungs und moderner Neurologen.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Schlaf und dem Erlernen bzw. den Festigen früher Erlerntem und dem Gedächnis? Dieser Frage geht Marcel Falk von wissenschaft.de in einem Artikel aus den Jahre 2001 nach.

Schließlich ein kurzer Artikel von 3sats nano zum Thema Klarträume: helfen sie bei der Bewältigung von Alltagproblemen?

Back to the basics: URL-Design

Hypertext Style: Cool URIs don’t change.

Via #de:blogs, Dank an Marcus aka bwolf.

URL-Design ist gar nicht so trivial wie es scheint. Vor allem gibt es für jede Design-Idee mindestens x Möglichkeiten der technischen Umsetzung. Die Spielwiese ist eröffnet ;-)

pixelcharmer mit einer kleinen, aber feinen Linkliste zum Thema. Dazu noch ein Artikel aus den developerWorks bei IBM und, weil ja auch die grunt work nicht zu kurz kommen soll, noch was von Port80 Software zur Technik. Netter Firmenname, oder?