Follow up: „Mobile Portale”

Seine fünf Folgerungen im Schnelldurchlauf:

  1. Das iPad wird eher als kleiner Computer denn als großes iPhone genutzt. Apps sollten daher einen deutlichen Mehrwert im Vergleich zum Web bieten.
  2. Location-based-Zeugs spielt auf dem iPad eine untergeordnete Rolle. Die stationäre Nutzung (noch) überwiegt.
  3. Nutzer erwarten, die normale Version einer Website nutzen zu können. Abgespeckte, mobile Portale entsprechen nicht der Erwartungshaltung.
  4. Im Gegensatz zu Handys werden Tablets mit der Familie gemeinsam benutzt. Daher sollten Use Cases, die mit Logindaten oder Käufen zu tun haben, besonders aufmerksam betrachtet werden.
  5. Noch sind viele Benutzer nicht an diese Geräteklasse gewohnt und gehen daher wesentlich sensibler mit Loginformularen u. ä. um.

Die Punkte 1 und 3 konvergieren mit meiner Agenda: Mobile Websites sterben, Apps müssen mehr als ein Guckloch ins Web sein.

/via @guerillagirl_/ArneKittler

Homecoming

Warum das Ganze? Ganz einfach: Die Media Studiengänge haben mittlerweile hunderte Absolventen erfolgreich in den Job gebracht. Viele von ihnen haben ihre Wurzeln nicht vergessen und möchten in Kontakt bleiben. Zudem hat auch die Vergangenheit gezeigt, dass der Kontakt zu Alumni vorteilhaft für Studierende ist. So werden den Studenten regelmäßig Praktika und Jobangebote durch Ehemalige vermittelt. Im Gegenzug kommen einige von ihnen als Lehrbeauftragte an die h_da zurück.

So schreibt die Projektgruppe, die sich um die Veranstaltung am 29.10.2011 auf dem mediencampus Dieburg kümmert.

Natürlich konnte ich meine Klappe nicht halten und hab’ einen Workshop-Vorschlag eingereicht, der auch prompt angenommen wurde. Das Thema wird Content Strategy sein.

Grob umrissen steht der Workshop. Anhand eines realen Beispiels werden wir das kleine Inhalte-1x1 durchgehen und die Content Strategy für eine Microsite zum Thema Unternehmenskommunikation* entwickeln.

Letztlich geht es dabei um mein Mantra, nämlich die richtige Information zur richtigen Zeit in der richtigen Form zur richtigen Person zu bringen.

Wir werden uns ansehen, wozu man welche Inhalte erstellt, in welchen Formen sie daher kommen, wie man sie wiederverwertet und pflegt und wie man sie wo präsentiert. Schwerpunkte würde ich bei der ersten Frage, Wozu?, sowie der Wiederverwertbarkeit sehen. Einen Tod muss man ja sterben — einige spannende Themen werden wir nur en passend betrachten können.

Ick freu’ mir jedenfalls und bin gespannt, welche anderen Vorträge und Workshops angeboten werden, ob meine Profs mich noch erkennen und welche anderen bekannten Gesichter ich wiedersehen werde.

Wenn sich jemand meiner werten Leserinnen & Leser mit dem Thema befasst oder sich dafür interessiert: Was würdet ihr in diesem Workshop gerne hören/lernen/erfahren? Welche Themen findet ihr spannend? Was darf nicht fehlen?

*) Genauer kann ich das Thema erst benennen, wenn mein AG das abgenickt hat. Wird klappen — immerhin ist das Portal öffentlich zugänglich :-)

Feine Comics

Eine Website besuche ich jeden Abend: Questionable Content. Jeph versüßt mir damit die Feierabendstunden. Die Geschichte ist ein bisschen wie „Friends” — nur skurriler, durchgeknallter und noch übertriebener. Genau das richtige nach einem langen Arbeitstag.

Jeph veranstaltet ein mal im Jahr eine Gastautorwoche. Dazu lädt er Comicautoren und -zeichner ein aus aller Welt ein —von denen ich sonst nie etwas gehört hätte. So geschehen vorgestern mit Evan Dahm.

Evan zeichnet als “rice boy” drei Comicserien, von denen es mir Vattu (siehe Artikelbild) am meisten angetan hat. Nicht lange überlegen, klicken und lesen.

Oh, und kann bitte jemand die comiXology-App verbieten? Danke!

Wenn ich es mir recht überlege, ich habe noch Zeit für einen dritten Comic pro Tag :-) Welches sind eure Favoriten?

„Mobile Portale”

Da mobil immer wichtiger wird, könnte man zu dem Schluss kommen, eine mobile first-Strategie zu fahren. Wäre nicht das Schlechteste. Solche Krücken wie die von BMW werden binnen drei Jahren ausgedient haben.

Ein weiteres Relikt der WAP-Ära darf auch sofort in Rente gehen, die Browserweiche. Ich weiß was ich tue, wenn ich mit meinem Handy eine URL aufrufe und brauche keine Weiterleitung. Zumindest die Möglichkeit, von der mobilen Version zur echten Website zu wechseln, sollte gegeben sein. (Ansonsten sollte man ehrlich sein und das Ding Browsersperre nenne. Siehe BILD & iPad.)

Super sind Javascript-Weichen, die erstmal die ganze Website laden, ehe sie sich entschließen, den Besucher auf die „für mobile Endgeräte optimierte Version” weiterzuleiten. Hinsichtlich der Idee, eine abgespeckte Version für Handys anzubieten, ist dieses Vorgehen echt … clever.

Tablets übrigens sind keine mobilen Endgeräte. Auf den Dingern hat man mehr screen estate als 1995 auf nem 15 Kilo schweren Röhrenmonitor. Für die meisten Website gibt’s keinen guten Grund, einem Tablet die Symbian-Handy-Version auszuliefern. Smartphones mit mehr als 800 Pixel in der Breite bzw. Höhe kommen in der Regel auch prima mit der ganz normalen Website klar.

Fühlt sich an, als hätten wir in drei Jahren grundsätzlich nur noch eine Website-Version, und die wird auf Tablets und Smartphones funktionieren müssen.

Bild: mrclean, CC-BY-NC

Browser-Updategeschwindigkeit

Das war meine Hypothese. Basierend auf den Logs einer bekannten deutschen Consumer-Website zeigt sich, dass ich richtig lag. Hier die Auswertung im Detail.

Google Chrome

Google Chrome aktualisiert sich sehr leise im Hintergrund, was wahrscheinlich der Hauptgrund für den schnellen Updateprozess ist.

Mozilla Firefox

Auch die Firefox-Nutzer sind recht schnell, wenn es um Updates ihres Browsers geht. Im Vergleich geht die Aktualisierung allerdings viel behäbiger vonstatten. Ein Grund dafür könnte sein, dass Firefox mittlerweile auch auf vielen Firmenrechnern läuft — und gerade Firefox ist nicht gerade Admins Liebling.

Internet Explorer

IE9 knabbert vor allem am Anteil von IE8. IE7 scheint sich langsam aber sicher zum neuen IE6 zu entwickeln: Updates auf 8 und 9 finden kaum statt. Kein Wunder, IE9 gibt es erst ab Windows Vista.

Browser War

Insgesamt liegt IE9 noch knapp hinter Chrome 12 und Firefox 5. Der Unterschied ist marginal und ich gehe davon aus, dass Ende Juli der Internet Explorer über eine größere Verbreitung als Chrome 12 und Firefox 5 verfügen wird.

Was die Verteilung der drei Browser angeht, so liegt Firefox mit 43 % vor Internet Explorer mit 29 %. Chrome kommt auf 10 %.

Bild: Galit Weisberg.

Das könnte funktionieren

Denn ab morgen (naja, eher in ein paar Monaten) könnte Google+ Facebook den Rang abgelaufen haben. Dass es Facebook über kurz oder lang erwischt war vorherzusehen. Und im Gegensatz zu so mancher Vaporware hat Google+ das Potential dazu.

Mario schreibt, Google+ sei aus dem Web gewachsen. Das finde ich auch. Allerdings nicht aus irgendeinem Web, sondern dem Facebook- und Twitter-Web. Was man auch immer von beiden halten mag, sie haben die Regeln verändert. Google+ führt die Regeländerungen konsequent weiter und fügt eigene hinzu.

Zum Beispiel mein persönliches Killer-Feature. Statt nur Benachrichtigungen anzuzeigen ermöglicht es G+, sofort zu reagieren. Echtzeit-Web.

Oder die Videokonferenzen. Damit schlägt Google nicht nur Facebook, die so etwas nicht einmal anbieten. Auch Skype wird sich ärgern. Lachende Dritte sind wir. Alex vergibt dafür zurecht drei Ausrufezeichen.

Clever ist auch die Möglichkeit, anderen zu folgen, ohne sie frienden zu müssen. Kennen wir von Twitter. Hat Facebook nicht.

Sparks. Auf den ersten Blick ähneln sie sich den Interessen bei FB. Nur dass sie nicht dazu dienen, anderen ein Bild von mir zu vermitteln, sondern mich mit spannenden neuen Inhalten versorgen. Der Nutzen ist wesentlich größer.

Natürlich dürfen die Circles in dieser Aufzählung nicht fehlen. Seine Freunde in Gruppen zu unterteilen, das ist nichts neues. Neu ist, wie verdammt einfach das geht und wie verdammt einfach man Inhalte nur mit den Menschen teilen kann, die es etwas angeht. Und das ist gut so!

Potential hat G+. Natürlich ist es schwer, gegen ein etabliertes Angebot mit 700 Millionen Nutzern anzutreten. Der Erfolg ist sicherlich nicht gewiss, auf jeden Fall aber möglich. +1 liebe Googler.

Das einzig blöde daran wäre Naja, ihr versteht schon :-)

AirPlay, Apple TV & iPad — Streaming im Wohnzimmer

DNLA, UPnP AV und eine ganze Menge weiterer Abkürzungen haben im Wohnzimmer Einzug gehalten und versprechen Streaming vom PC auf den Fernseher und die Heimkinoanlage. Apple hingegen preist AirPlay an.

AirPlay kann Musik in mehrere Räume streamen oder ein Video vom iPhone oder dem iPad ohne Kabelsalat auf dem Fernseher abspielen. AirPlay ist aber keine Client-Server-Geschichte, sondern ein Push-Verfahren, bei dem Inhalte per WLAN von Gerät A zu B geschoben und dort abgespielt werden. Das klappt von Haus aus mit Audio- und Videodaten, zum Beispiel von iTunes auf dem Mac oder PC zu Apple TV. Auch iPhone und iPad können Medien zu Apple TV pushen. Über Apple TV lassen sich die Inhalte dann auch steuern, man kann also spulen und pausieren. Allerdings kann Apple TV nicht auswählen, welches Medium angespielt werden soll — das entscheidet das Sendegerät.

Exkurs Privatfreigabe. Mit der iTunes-Funktion _Privatfreigabe_ funktioniert man iTunes in einen Medienserver um. Ist die Freigabe eingerichtet, können bis zu fünf andere Geräte im gleichen WLAN auf die Medienbibliothek zugreifen und beliebige Inhalte abspielen. Mit AirPlay hat das allerdings nichts zu tun: AirPlay verteilt von einem Gerät aus, die Privatfreigabe macht eine iTunes-Bibliothek im Netz verfügbar.

Was AirPlay nicht vorsieht, ist die Übertragung von iOS-Gerät (iPhone, iPad) zu iOS-Gerät oder auf einen Mac bzw. PC. Als Empfänger sieht AirPlay nur Abspielgeräte wie Apple TV vor.

Für mich ist dieser Anwendungsfall nicht wichtig — ich möchte nur Inhalte vom Mac/PC auf dem Fernseher ansehen. Dazu habe ich zwei Möglichkeiten: Apple TV oder eines der vielen DNLA-Geräte. Da ich per Apple TV aber noch einen Tick mehr bekomme, nämlich direkten Zugriff auf Filme via iTunes-Store (ohne das der Mac eingeschaltet sein muss), gewinnt Apple TV.

Bleibt die Frage, wozu man AirPlay braucht, wenn man doch genau so gut per Privtatfreigabe auf seine iTunes-Bibliothek zugreifen kann. Antwort: Für Videos, die iTunes nicht abspielen kann. Dazu braucht man neben einem Mac/PC und Apple TV ein iPhone oder ein iPad.

Auf dem Mac benutzt man zum Beispiel den Air Video Server. Diese Software streamt Videos zu iOS-Geräten mit der Air Video-App — und konvertiert sie dabei. Auf dem iOS-Gerät, bei mir ein iPad, kommt dann AirPlay zum Einsatz. Das streamt das jetzt für Apple TV verdauliche Video auf den Fernseher.

Air Video Server kann nicht nur während des Streamens konvertieren, sondern kann auch über eine Warteschlange alle Videos der hauseigenen Sammlung ins MP4-Format umwandeln. Ist das einmal erledigt kann man AirPlay AirPlay sein lassen und die Privatfreigabe von iTunes benutzen.

Der private und öffentliche Schlüssel, mit denen Apple die Kommunikation per AirPlay schützt, sind schon eine ganze Weile bekannt. Daher gibt es das eine oder andere Stückchen Software, dass Funktionen erlaubt, die Apple nicht vorsieht. Mit Air Stream Player/Win oder Banana TV/Mac beamt man Inhalte vom iOS-Gerät auf den Mac/PC. AirFlick und Bruce (beide Mac) lassen Webseiten, RSS-Feeds oder PDFs auf dem Fernseher erscheinen.

AirPlayer ist ein DNLA-Client für iOS — über diesen Umweg landen dann auch Videos vom DNLA-Server auf dem Fernseher.

Videos von Websites wie Vimeo oder Youtube können, wenn das HTML5-Element video verwendet und mit dem Attribut x-webkit-airplay="allow" versehen wurden, von Safari auf iPhone und iPad zu einem Apple TV gestreamt werden. Vom Mac/PC aus klappt das leider (noch?) nicht. Mit einem Bookmarktlet rüstet man das Attribut auf beliebigen Websites nach.

Auch Androiden dürfen dank doubleTwist AirSync mitspielen. Die von Jon Lech Johansen — Stichwort DeCSS — gegründete Firma benutzt den von Jon selbst 2004 aus iTunes extrahierten öffentlichen Schlüssel, um sich gegenüber Empfängern wie Apple TV als legitimer AirPlay-Sender auszugeben.

Schnäppsche

Seit gestern gibt’s AutoDesks SketchBook Pro für 19,99 € im Mac App Store. Scheinbar bekam AutoDesk seine Zeichensoftware für über 60 € nicht an die Mac-Besitzer. Jetzt also kann man zugreifen und zahlt nur 30 % des eigentlich avisierten Preises.

Übrigens: Die iPad-Version kostet aktuell 1,59 € — die Express-Variante SketchBook Express wird nach wie vor kostenlos angeboten.

Update!

Holy shit, wie mir das auf den Senkel geht. Auf meinem Handy tummeln sich 44 Apps, und es vergeht kaum ein Tag, da kein Update nach Aufmerksamkeit brüllt.

Auf dem Desktop passiert das gleiche, nur dass hier dann hin und wieder ein Neustart fällig wird. Flash, Office, Java, hier ein Tool und dort ein Tool machen penetrant auf ach so wichtige Updates aufmerksam.

Jedes, wirklich jedes Minitool schaut in schöner Regelmäßigkeit auf was-weiß-ich-für-nem-Server nach, ob es nicht eine neue Minor Version gibt, bei der die Icons in 96 Pixel besser aussehen also bei der aktuellen. F**k you.

Von Steam, dem Apple Mac Store und dem ganzen anderen Gedöns mal ganz zu schweigen. Wie war des schee, als man eine neue Version per Post auf sieben Disketten zugeschickt bekam — alle zwei Jahre oder so. Und die Entwickler in der Zwischenzeit entwickelten, ohne sich um die Bewertungen im Market zu kümmern.